Bezirksobmann Richard Prantl konnte zu diesem Vortrag, Beziksjägermeister Norbert Krabacher, den Landesobmann der Jagdaufseher Herrn Hans Huber, den Bezirksjägermeisterstellvertreter und Bezirksobmann der Jagdaufseher Herrn Sepp Vogl sowie über 70 Gäste begrüßen.
BJM Norbert Krabacher brachte in seinen Ausführungen klar zum Ausdruck, dass auf Grund der stetig steigenden Rotwildbestände der letzten 30 Jahre, ein Umdenken in der Rotwildbewirtschaftung notwendig wird. Durch vermehrte touristische Nutzung von Wäldern und Bergen, wird das Wild in seinem Lebensraum stark eingeschränkt und zieht sich immer mehr in die Dickichte und Jungwälder zurück. Das Austreten auf freie Äsungsflächen fällt immer mehr auf die Nachtstunden, wodurch der Jagddruck verstärkt wird. Dies bewirkt auch, dass das Wild in den Revieren eher ausgetrieben als ausgeschossen wird. Fütterungen, täglich betreut, werden in der winterlichen Notzeit immer wichtiger. Jedoch sollte nur gutes Heu (1. Schnitt) und Gras- oder Maissilage vorgelegt werden. Es sollten in keinem Falle Ganzjahresfütterungen in Form von Mastfutterbetrieben angelegt werden, denn durch die Bindung an die Fütterung wird der Berghirsch wieder zum Auhirsch. Durch sein erhöhtes Körpergewicht zieht er nicht mehr in die Hochlagen, da die körperliche Fitness fehlt. Auch das Ankirren zur Abschussplanerfüllung ist absolut unweidmännisch. Die Zusammenarbeit zwischen Jagd- und Forstbehörde einerseits und Jägern und Waldaufsehern andererseits, ist ein wesentlicher Faktor, denn nur ein Miteinander bewirkt ein gesundes Wild und einen gesunden Wald. Auch die jagdliche Weiterbildung sollte jedem Jäger ein Anliegen sein.
Der Tiroler Jagdschutzverein und der Tiroler Jagdaufseherverband bedanken sich bei BJM Norbert Krabacher für seinen sehr interessanten Vortrag, der durch Fachwissen und unterlegte Zahlen viele Dinge auf den Punkt gebracht hat.
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Weidmannsheil
Euer Bezirkschronist
Hugo Melmer 27.02.2010